Matilde

Das schloss und die hügel um Albinea

Die Spitze des Hügels, auf dem das Schloss Albinea steht, ist einer der schönsten Panoramaplätze im Territorium um Reggio: Das liegt daran, dass der Schlosshügel ganz im Osten eines großen Bergbogens und an dem Ausläufer des Tals T. Crostolo in der emilianischen Hochebene liegt. Hier öffnet sich ein ganz weites Szenarium. Es scheint, als könne man an sehr klaren Tagen einen Großteil der Alpen bis hin zu den steilen Profilen der Hügel Euganei umarmen. Das Schloss Albinea stellte einen wichtigen „Stützpunkt“ in dem Festungsgürtel an Burgen dar, die die Hügellandschaft um Reggio beherrschten. Sie waren der Ursprung für eine Verteidigungslinie, die sich ununterbrochen von dem Valle del Secchia bis zum Valle dell’Enza windet.

Von dem antiken Schloss sind noch restliche Teile der Struktur verblieben. Sie sind heute im Inneren eines Baukomplexes zusammengefügt, der im Laufe der Jahrhunderte beachtlich erweitert und zum Herrschaftssitz umgebaut wurde. Besondere Beachtung verdient der Eingang mit dem darüber liegenden eklektischen Turmportal, vor dem ein langer mit Kopfsteinen bepflasterter Weg liegt. In der Nähe des Schlosses befindet sich die Plebankirche der Gemeinde, die bereits im 11. Jahrhundert erstmals erwähnt wurde. Das Gebäude ist liturgisch ausgerichtet und zeichnet sich in der Fassade durch ein Vorportal aus. Es wird durch Rundbögen gestützt, die die wundervolle Ausstattung noch verstärken.

Von der mittelalterlichen Bauweise gibt es keine deutlich sichtbaren Spuren, sondern nur ein paar Skulpturenelemente wie ein Kapitell, das auf die romanische Stilrichtung zurückgeht. Von der Kirche und dem Schloss in Albinea entfernt sich ein langer Hügelrücken, der zunächst den aus dem Mittelalter stammenden Ort Broletto durchquert, dann in das apenninische Hinterland führt und anschließend in die Hochebene von Cavazzone in Sichtweite der Burg Canossa mündet. Die Strecke, die die sanften Hänge der ersten Hügel hinaufführt, verfügt über ein weitläufiges Panorama. Die Sicht erstreckt sich auf ein Territorium, das aus Weinbergen und anderen kostbaren Anbaukulturen besteht.

Im Ortszentrum von Broletto erhebt sich ein charakteristisches Turmhaus. Es zeichnet sich durch ein Dachgesims aus verschieden angeordneten Ziegelsteinen aus, deren bauliche Eigenschaften auf das späte Mittelalter zurückzuführen sind. In kurzer Entfernung geht eine Seitenstraße ab, die in das Valle del Crostolo hinab führt. Folgt man ihr, kommt schon bald das Schloss Più Bello in Sichtweite. Dieses herrliche Ferienhaus wurde Ende des 18. Jahrhunderts errichtet.